Nährstoffe sind die Grundlage für Gesundheit und Leistungsfähigkeit; innerhalb dieser Gruppe spielen Mineralstoffe eine besondere Rolle, weil sie an vielen lebenswichtigen Prozessen beteiligt sind. Mineralstoffe sind anorganische Stoffe, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die in kleinen Mengen über die Nahrung zugeführt werden müssen. Sie übernehmen Aufgaben als Bausteine für Knochen und Zähne, als Bestandteile von Enzymen und Hormonen, sie regulieren den Wasser- und Säure-Basen-Haushalt, steuern die Muskel- und Nervenfunktion und sind an der Zellteilung und dem Immunsystem beteiligt.
Zu den bekanntesten Mineralstoffen zählen Calcium, Magnesium, Eisen, Zink, Jod, Selen, Natrium, Kalium und Phosphor. Calcium ist wesentlich für den Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen sowie für die Blutgerinnung und die Muskelkontraktion. Gute Quellen sind Milchprodukte, angereicherte Pflanzendrinks, grünes Blattgemüse und bestimmte Mineralwässer. Magnesium ist an über 300 Stoffwechselreaktionen beteiligt, wichtig für Nerven- und Muskelreizleitung sowie Energiestoffwechsel; es kommt in Nüssen, Samen, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und grünem Gemüse vor.
Eisen ist Bestandteil des Hämoglobins und sorgt für den Sauerstofftransport im Blut; Eisenmangel führt zu Müdigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit. Tierische Lebensmittel wie rotes Fleisch und Innereien liefern gut verfügbareres Hämeisen, pflanzliche Quellen sind Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, grünes Blattgemüse und getrocknete Früchte; die Aufnahme pflanzlichen Eisens wird durch Vitamin C verbessert. Zink ist wichtig für Immunsystem, Wundheilung und Zellteilung; es steckt in Fleisch, Meeresfrüchten, Nüssen, Samen und Vollkorn. Jod wird für die Produktion von Schilddrüsenhormonen benötigt; jodiertes Speisesalz, Seefisch und Algen sind die wichtigsten Lieferanten. Selen wirkt antioxidativ und unterstützt die Schilddrüsenfunktion; hohe Konzentrationen finden sich in Brasilnüssen, Fisch und Fleisch.
Natrium und Kalium regulieren gemeinsam den Flüssigkeits- und Blutdruckhaushalt sowie die Reizweiterleitung in Nerven und Muskeln. Während Kalium reichlich in Obst (Bananen), Gemüse, Hülsenfrüchten und Kartoffeln vorkommt, gelangt Natrium hauptsächlich über Kochsalz in die Ernährung; ein Zuviel an Natrium ist in vielen Ländern mit erhöhtem Blutdruck assoziiert. Phosphor ist Bestandteil von Knochen und Zähnen und wichtig für Energiestoffwechsel; es ist in Milchprodukten, Fleisch, Fisch und Vollkornprodukten verbreitet.
Sowohl Mangel- als auch Überversorgung können gesundheitliche Folgen haben. Bei Kindern und Jugendlichen kann ein Calciummangel die Knochenentwicklung beeinträchtigen; Eisenmangel ist besonders bei jungen Frauen und Schwangeren weit verbreitet und führt zu Anämie. Zinkmangel zeigt sich durch Wachstumsstörungen, Infektanfälligkeit und Hautprobleme. Ein Jodmangel kann zu Schilddrüsenvergrößerung (Kropf) und -funktionsstörungen führen; bei Schwangeren erhöht sich das Risiko für Entwicklungsstörungen des Kindes. Auf der anderen Seite kann eine zu hohe Zufuhr bestimmter Mineralstoffe schädlich sein: Überschüssiges Natrium fördert Bluthochdruck, zu viel Eisen kann Organschäden verursachen und übermäßige Jodzufuhr bei empfindlichen Personen Schilddrüsenprobleme auslösen.
Die Bioverfügbarkeit — also wie gut ein Mineralstoff aufgenommen werden kann — hängt von Lebensmittelformen und Begleitstoffen ab. Phytate in Vollkorn und Hülsenfrüchten oder Oxalate in Spinat reduzieren beispielsweise die Aufnahme von Eisen, Zink und Calcium, während Vitamin C die Aufnahme nicht-hämischen Eisens verbessert. Milchprodukte steigern die Calciumversorgung, aber hohe Calciumspiegel können die Aufnahme von Eisen und Zink hemmen. Bestimmte Ernährungsweisen, etwa vegane Kost, erfordern daher bewusste Planung, um ausreichende Mengen an spezifischen Mineralstoffen zu sichern.
Besondere Bevölkerungsgruppen benötigen oft mehr Aufmerksamkeit: Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen, Leistungssportler sowie Personen mit bestimmten Erkrankungen oder auf restriktiven Diäten. Bei Verdacht auf Mängel sind Bluttests sinnvoll, ebenso wie die Beratung durch Ärztinnen und Ernährungsfachkräfte. Nahrungsergänzungsmittel können sinnvoll sein, wenn eine gezielte Zufuhr medizinisch angezeigt ist oder eine defizitäre Ernährung vorliegt, sollten aber nicht ohne Rücksprache eingenommen werden, da Überdosierungen möglich und schädlich sind.
Praktische Empfehlungen zur Sicherstellung einer ausreichenden Mineralstoffzufuhr sind eine abwechslungsreiche, überwiegend pflanzenbasierte Ernährung mit regelmäßigen Anteilen an Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Obst und Gemüse sowie Milchprodukten oder geeigneten pflanzlichen Alternativen. Regelmäßiger Verzehr von Fisch, magerem Fleisch und Eiern liefert zusätzlich wichtige Mineralstoffe. Die Verwendung von jodiertem Speisesalz kann Jodmangel vorbeugen, während der übermäßige Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel mit hohem Salzgehalt reduziert werden sollte. Fermentierte und gekeimte Körner sowie Kombinationen mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln können die Aufnahme bestimmter Mineralstoffe verbessern.
Insgesamt sind Mineralstoffe unverzichtbar für Gesundheit und Wohlbefinden. Eine ausgewogene Ernährung deckt in den meisten Fällen den Bedarf; bei konkreten Symptomen, besonderen Lebensphasen oder Unsicherheit lohnt sich eine professionelle Abklärung, um gezielte Maßnahmen zu planen.
